Golden Circle

Nachdem Jeannette, Frank, Kerstin und ich das Hochland erfolgreich durchquert hatten, erreichen wir als nächstes den Gullfoss. Der Gullfoss ist ein Wasserfall am goldenen Zirkel. Der goldene Zirkel ist eine Touristenroute im Südwesten Island. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen neben dem Gullfoss der Nationalpark Þingvellir, das Geothermalgebiet Haukadalur (Geysir) und der Vulkankrater Kerið.

Die erste, kürzere Kaskade des Gullfoss ist 11 Meter hoch, während der zweite Sturz 21 Meter beträgt. Die Schluchtwände auf beiden Seiten des Wasserfalls erreichen eine Höhe von bis zu 70 Metern und führen in den großen Gullfossgjúfur- Canyon hinab. Nach einer Besichtigung des Wasserfalls machen wir eine Pause im nahegelegenen Cafe. Im Anschluss radelten wir auf der Str. 35 weiter.

Abends erreichen wir das Geothermalgebiet Haukadalur. Vor Ort gibt es einen größeren Campingplatz. Leider gibt es beim Strokkur keine Einkaufsmöglichkeiten. Wir haben also unseren verbleibenden Proviant zusammengekratzt und Abendessen gekocht. Danach machten wir uns auf den Weg und haben die Gegend erkundet. Das Geothermalgebiet weist eine Vielzahl von heißen Quellen auf, u.a. die Geysire, den Großen Geysir und Strokkur. Allerdings bricht nur Strokkur regelmäßig mindestens alle 10 Minuten aus. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer heißer Quellen.

Am nächsten Morgen radelten wir auf der Str. 37 nach Úthlíð. An diesem Tag fuhren wir nur eine kurze Etappe. Die Beine waren noch müde von der Hochlanddurchquerung. In Úthlíð verabschiedeten wir uns von Jeannette. Sie musste in einen Fahrradladen nach Reykjavík, um die Felge ihres Fahrrads reparieren zu lassen. Einige ihrer Speichen waren während der Fahrt durchs Hochland gebrochen. Die rauen Pisten des Hochlands forderten Tribute.

Frank, Kerstin und ich machten uns einen gemütlichen Tag in Úthlíð. Wir entspannten uns in einem Hot- Pot. Zum Abendessen in der Gaststätte gab es leckere Lasagne mit Lammfleisch. Abends spielten wir Billard. Da wir unterschiedliche Fahrziele hatten, verabschiedeten wir uns am nächsten Tag ebenfalls von einander.

Mein nächstes Ziel war der Nationalpark Þingvellir. Meine Route führte auf der Str. 37 nach Laugarvatn. Dort konnte ich nach einer Woche endlich wieder in einem Supermarkt einkaufen. Nach einigen Wochen ohne Beschränkungen wurde in Island wegen steigender Corona- Zahlen an diesem Tag wieder die Maskenpflicht wieder eingeführt. Nachdem ich meine Vorräte aufgefüllt hatte, radelte ich auf der Str. 365 und 35 weiter Richtung Þingvellir Nationalpark. Auf der Str. 35 nahm der Verkehr wieder deutlich zu. Meine Route führte durch eine schöne Berglandschaft entlang des Þingvallavatn.

Im Þingvellir Nationalpark gibt es einen Campingplatz. Ich baute mein Zelt auf und besorgte mir anschließend eine Wanderkarte bei der Touristeninformation. Abends unternahm ich eine Wanderung durch den Þingvellir NP. Der Ort Þingvellir hat besondere Bedeutung für die Geschichte Islands. Zur Zeit der Besiedlung Islands liefen in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes zusammen. Auf dem Thingplatz in der Nähe der Schlucht Almannagjá, wurde bereits um das Jahr 930 durch Wikinger, einmal jährlich im Juni die traditionelle Versammlung Althing abgehalten.
Þingvellir liegt zudem inmitten einer Grabenbruchzone. An diesem Ort wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar.
Interessante Sehenswürdigkeiten im Þingvellir NP sind u.a. der Weg am Grabenbruch, der Wasserfall Öxarárfoss und die Silfra Spalte.
Nach einer erholsamen Zeltnacht ging es für mich am nächsten Morgen am anderen Ufer des
Þingvallavatn auf der sehr ruhigen Str. 360 weiter. Auf dieser Seite des Seeufers war es deutlich angenehmer zum radeln, da ich die Straße für mich alleine hatte. Im Laufe des Tages setzte ich meine Fahrt Richtung Kerið auf der Str. 351 und 35 fort. Kerið ist ein schöner Kratersee. Die Region rund um den Kerið ist sehr vulkanisch geprägt. Am Kerið muss man eine kleine Eintrittsgebühr zahlen. Dies ist sehr untypisch für Island. Alle anderen Sehenswürdigkeiten in der Natur Islands sind kostenlos zugänglich.
Meine Fahrt führte mich danach zurück auf die Ringstraße. Abends bin ich am Campingplatz in Selfoss angekommen. Am Campingplatz wollte mir eine sehr verschmuste Katze beim Zeltaufbau helfen. Als Belohnung gab es natürlich ein Schüsselchen Milch. Ich beschloss in Selfoss einen Ruhetag einzulegen. Auf großen Radtouren will man an manchen Tagen einfach nur Essen und Schlafen.
Wie es auf meiner Radreise durch Island weiterging, erfährst du in meinem nächsten Blogbeitrag zu den Westmännerinseln.