Reykjavik
Am nächsten Morgen radelte ich mit meinem voll beladenen Drahtesel zur ersten Sehenswürdigkeit. Die Bláa Lónið ist ein Thermalfreibad in der Nähe von Grindavík. Die ersten Kilometer waren ziemlich mühsam. Ich musste mich an mein voll beladenes Rad gewöhnen. Es brachte ohne Wasser und Lebensmittel ca. 55 Kilo auf die Waage (19kg Fahrrad, 36kg Gepäck). Die Strecke verlief von Reykjanesbaer auf der ruhigen Seitenstraße 420. Unterwegs habe ich bei einer Tankstelle eine Gaskartusche für meinen Campingkocher besorgt, da man diese nicht mit ins Fluggepäck nehmen darf. An einer Kreuzung ging es dann auf der Straße 43 weiter. An der viel befahrenen Straße gibt es zum Glück einen Radweg. Mein Aufenthalt im Thermalfreibad war sehr entspannend. Es gibt in der blauen Lagune auch eine Bar im Wasser und eine Sauna. In der Nähe der Bláa Lónið liegt der Vulkan Fagradalsfjall. Da das Wetter an diesem Tag jedoch sehr neblig war, entschied ich mich den Besuch des Vulkans auf einen späteren Zeitpunkt meiner Reise zu verschieben.
Als Nächstes wollte ich mir Islands Hauptstadt Reykjavik anschauen. Von der blauen Lagune radelte ich Nachmittags auf der Str. 43 und 41 nach Reykjavik zu einem Hostel. Die Fahrt auf der Str. 41 ist nicht sonderlich empfehlenswert. Es handelt sich um eine stark befahrene zweispurige Schnellstraße. Zum Glück gibt es dort einen breiten Seitenstreifen. Alternativ könnte man den Flybus vom Flughafen direkt nach Reykjavik nehmen, um diesen Streckenabschnitt zu vermeiden.
Im Großraum Reykjavik gibt es ein kleines Radwegenetz. Auf der Seite von Cycling Iceland gibt es hierzu eine Übersicht. Man findet dort auch eine tolle Infokarte für Radtouren in Island. Dort ist unter anderem der Zustand und die Befahrbarkeit jeder Straße in Island aufgeführt. Es gibt zudem Infos zu Campingplätzen und Versorgungsmöglichkeiten. Auch Infos zu öffentlichen Verkehrsmitteln sind dort aufgeführt. Ich habe die Radkarte während meiner Reise oft benutzt und als sehr hilfreich empfunden.
Nachdem ich Abends in Reykjavik im Hostel angekommen bin ging es erst mal in die Stadt zum Public Viewing des Finale der Fußball Europameisterschaft. In Island gab es zu dem Zeitpunkt keinerlei Corona- Einschränkungen mehr. Ich kam gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff. Island hat zu Deutschland in der Sommerzeit eine Zeitverschiebung von 2 Stunden.
Am nächsten Morgen überlegt ich mir wie ich nun weiterfahre. Ich habe vor meiner Reise keine feste Route geplant. Lediglich die Ziele und Sehenswürdigkeiten standen fest. Das Wetter war für mehrere Tage für den Süden und Westen Islands sehr schlecht angesagt. Für den Norden war jedoch hauptsächliche gutes Wetter vom isländischen Wetterdienst Vedur angesagt. Die Seite des Wetterdienst Vedur ist sehr empfehlenswert.
Ich entschied mich also mit dem Bus von Reykjavik in den Norden von Island nach Akureyri zu fahren. Eine Fahrradmitnahme mit dem Bus ist auf den meisten Strecken in Island problemlos möglich. Die Fernbusse verfügen meist über Gepäckträger für Fahrräder und haben zudem große Gepäckfächer. Die Fahrt dauerte mehrere Stunden. Eine Übersicht über die Busverbindungen in Island findet man auf der Seite von Staeto.
Als ich Nachmittags in Akureyri ankam, war es richtig warm und der Himmel war strahlend blau. Ich fuhr auf einen Campingplatz etwas außerhalb von Akureyri und verbrachte dort die Nacht. Wie es auf meiner Reise durch Island weiterging, erfährst du in meinem nächsten Artikel.