Das Hochland – Island 2021 (Teil IV)
Hochland
Nach einer Nacht auf dem Campingplatz in Varmahlíð ging es zu viert am nächsten Morgen weiter Richtung Hochland. Wir fuhren eine kurze Zeit auf der Straße 752 und 751. Ein Schild am Wegesrand mit der Aufschrift „Next Service in 230 km“ zeigte uns das wir auf dem richtigen Weg ins Hochland waren.
Bevor man ins Hochland fährt, sollte man sich nach dem Straßenzustand der Hochlandpisten und nach den Wetterbedingungen erkundigen. Die Hochlandpisten sind nur im isländischen Sommer mit einem 4×4 Geländewagen befahrbar. Manche Verrückte benutzen hierfür auch ein Fahrrad.
Nach kurzer Zeit bogen wir von der bisher asphaltierten Straße auf die Straße 756. Es handelt sich hierbei mehr um einen Weg der aus viel Erde, Schotter und Geröll besteht. Von dort an ging es den restlichen Tag kontinuierlich bergauf. Wir fuhren entlang eines Flusses und die Landschaft veränderte sich ständig. Die Vegetation wurde immer karger.
Am Abend erreichen wir den Aðalmannsvatn. In der Nähe befand sich eine kleine Hütte. Sie war offen, geheizt und niemand war da. Im Hochland gibt es vereinzelte Hütten, die man zum übernachten nutzen/mieten kann. Wir wärmten uns eine Weile in der Hütte auf. Nach kurzer Zeit kam eine Reitergruppe vorbei. Sie hatten die Hütte bereits gemietet. Somit war die Hütte keine Option zum übernachten. Wir füllten uns nach einem kurzen Gespräch noch frisches Wasser ab. Erstmals kam mein 10 Liter Wassersack zum Einsatz. Den Wasservorrat im Hochland sollte man gut planen, da es nur begrenzte Möglichkeiten gibt. Mein Bike fühlte sich mit den 70kg Gewicht aufgrund der zusätzlichen Wasser- und Essensvorräte inzwischen wie ein Schwerlastenrad an. An steilen Hängen blieb mir nur noch absteigen und schieben übrig. Ein Stückchen später fanden wir ein schönen Platz zum zelten.
Nachmittags erreichen wir die Hütte Árbúðir. Dort gab es heißen Kaffee und einen leckeren Karottenkuchen. Die Hüttenwirtin erzählte mir, dass Sie sonst als Grundschullehrerin in Reykjavík arbeitet und während der Sommerferien sich um die Hütte kümmert. Es ist für Sie der perfekte Ort um abzuschalten und in der Natur die Ruhe zu genießen. Von der Hütte hat man einen tollen Ausblick auf den Gletscher und einen Fluss. Man kann dort auch Campen. Wir beschlossen unsere Zelte aufzuschlagen und dort zu nächtigen.