Vestmannaeyjar – Island 2021 (Teil VI)

Vestmannaeyjar – Island 2021 (Teil VI)

Vestmannaeyjar

Nach meinem Ruhetag in Selfoss habe ich am nächsten Morgen mit zwei Deutschen im Aufenthaltsraum des Campingplatz gefrühstückt. Die Beiden erzählten mir von ihrer bisherigen Tour durch Island und empfohlen mir einen Abstecher auf die Westmännerinseln. Nachdem ich einige Bilder der Westmännerinseln gesehen hatte, stand mein nächstes Ziel fest.

Ich schwang mich auf meinen Drahtesel und radelte auf der Ringstraße weiter Richtung Hella. Der Verkehr war Anfangs ziemlich nervig. Manche Autofahrer halten einfach viel zu wenig Abstand!

Nach einer kurzen Mittagspause in Hella fuhr ich von der Ringstraße ab. Es ging weiter auf den ruhigen Nebenstraßen 255, 252, 253 in Richtung Fähre. Die Fähre Richtung Westmännerinseln fährt in Landeyjahöfn ab. Sie fährt mindestens 4x am Tag. Die Zeiten variieren je nach Monat. In der Hauptsaison fährt die Fähre auch öfter. Auf den letzten Kilometern legte ich einen Sprint ein, um die nächste Fähre noch rechtzeitig zu bekommen. Der Gegenwind machte mir das Ganze nicht gerade einfach. In letzter Minute erreichte ich den Hafen und fuhr mit meinem Rad aufs Deck. Die Überfahrt nach Heimaey dauert ca. 35 Minuten und ist sehr schön.

Die Vestmannaeyjar ist eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs südlich der isländischen Küste, die aus 14 Inseln, 30 Schären und 30 Felsen bestehen. Heimaey ist die einzige besiedelte Insel. Nach der Ankunft am Hafen fuhr ich durch das kleine Städtchen zum Campingplatz. Es war einer der schönsten Campingplätze auf meiner Reise. Abends habe ich Kerstin und Frank wieder getroffen. Die Beiden hat es bereits einen Tag zuvor hierher gezogen.

Am nächsten Mittag habe ich eine Wanderung auf den Heimaklettur unternommen. Der Berg beheimatet die größte Papageientaucher- Kolonie Islands. Die Chancen die süßen Papageientaucher zu sichten sind während der Saison sehr gut. Die Wanderung startet direkt hinter dem Campingplatz. Von dort aus führt ein gut befestigter Weg auf den 283 Meter hohen Heimaklettur. Der Weg ist ziemlich steil. Unterwegs sah ich unzählige Papageientaucher und einige andere Vogelarten.

Oben bin ich links abgebogen und folgte dem Bergrücken. Die Aussichten auf Heimaey und das blaue Meer sind spektakulär. Danach ging es rechts entlang in Richtung Hafen. Die Wege sind teilweise etwas wackelig, nicht gesichert und rutschig. Der Weg endet unten in der Stadt nahe des Hafens. Für die Wanderung benötigt man ca. 2 Stunden.

Eine weitere Möglichkeit für eine Wanderung auf Heimaey ist der Vulkan Eldfell. Man startet am besten vom Hafen aus zum Wanderweg auf den Eldfell. Von oben hat man eine tolle Sicht über die gesamte Insel. Nebenan befindet sich der Vulkan Helgafell. Dieses kann man ebenfalls besteigen.

Der Vulkan Eldfell ist am 23. Januar 1973 wie aus dem Nichts ausgebrochen. Die Lava zerstörte damals viele Häuser auf der Insel. Alle Menschen mussten mit Schiffen innerhalb von Stunden evakuiert werden und konnten erst Monate später zurück auf die Insel.

Am darauf folgenden Tag bin ich mit Kerstin und Frank zum Mittagsessen in ein Restaurant am Hafen von Heimaey gegangen. Dort gab es ein sehr leckeres Mittagsbuffet. Danach fuhren wir mit der Fähre von den Westmännerinseln zurück ans isländische Festland nach Landeyjahöfn. Bei der Hafeneinfahrt bot sich der seltene Ausblick auf Wale.

In Landeyjahöfn verweilten wir kurz an dem schönen Strand. Danach setzten wir gemeinsam unsere Fahrt auf der Str. 254 zum Wasserfall Seljalandsfoss fort.

Wie es auf meiner Reise in Island weiterging, erfährst du in meinem nächsten Artikel zu Islands Südküste.